Nahaufnahme eines Kieseltürmchens im sonnenbeschienen Gras - dahinter sind Berge im Dunst zu erkennen.

Erdung – zurück zum Wesentlichen

Manchmal gibt es Momente im Leben, die uns so ein bisschen wachrütteln, damit wir wieder daran erinnert werden, worum es im Leben eigentlich wirklich geht.

Wo alles andere nicht mehr wichtig ist, wo Termine abgesagt werden, ohne nur einmal überlegen zu müssen. Wo wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Manchmal gibt es im Leben so Situationen, die wir grundsätzlich eher nur aus Filmen kennen, doch dann spielt sich die Szene nicht auf der Leinwand ab, sondern ganz nah, in der Familie, im Freundeskreis, unmittelbar neben uns.

Da macht es durchaus Sinn sich wieder mehr zu erden, sich wieder zu verwurzeln, sich zu verankern, um ein stabiles Fundament zu schaffen, eine sichere Basis, von der wir uns dann ausrichten und agieren.

Kleine Praxis für überall 🌳 Die Yoga-Position „Der Baum“ (Vrikshasana)

Die Yogaposition „Der Baum“ ist ideal um dich zu erden. Gut dich zu verankern, um Stabilität, Vertrauen und  Sicherheit in dein Leben zu holen. Hilfreich in stürmischen Zeiten,  wenn dir die Basis, der Halt, deine Verwurzelung fehlt.

So geht es:

Du stehst aufrecht mit beiden Füßen fest auf deiner Matte. Die Hände vor deinem Herzen in der Gebetshaltung. Spürst nach unten zu deinen Füßen,  wanderst ganz langsam nach oben zum höchsten Punkt auf deinem Kopf,  zum Scheitel und stellst dir einen Faden vor, der dich sanft nach oben zieht.

Dann verlagerst du das Gewicht auf rechts und löst deinen linken Fuß, versuchst in der Hüfte nicht einzusinken sondern bleibst schön lang.

Stellst dann den linken Fuß über den rechten oder bringst den Fuß/die Fußsohle an die Wade oder ziehst den linken Fuß nach oben an die Innenseite deines rechten Oberschenkels, rechtes Bein und Fußsohle des linken Fußes erzeugen Druck bzw. Gegendruck (bitte behutsam) und kommst so in die vollständige Position.

Nicht am Knie abstellen.

Du kannst in der Gebetshaltung bleiben oder die Arme nach oben öffnen, so wie starke Äste eines Baumes, die nach oben oder zur Seite ragen.

Und du darfst auch wackeln.

Dein Blick ist auf einen Punkt vor dir gerichtet, der sich nicht bewegt. So ist es leichter das Gleichgewicht zu halten. 

Bleib schön lang und aufgerichtet. 

Wenn du aus der Position fällst, gehe wieder hinein und versuche es noch einmal.

Ganz langsam wieder aus der Haltung kommen und nachspüren. Rechts zu links, was kannst du wahrnehmen?

Dann ganz langsam die Position auf der anderen Seite einnehmen.

In deiner Vorstellung kann ein Baum entstehen mit einem starken Stamm, einer mächtigen Baumkrone, vielen,  einzelnen Ästen und Blättern oder auch nicht.

Genieße deine Verwurzelung und beende deine Erdung wann immer es passt für dich und spüre nach.

Namasté!

Gut zu wissen: Der Baum und seine Wirkung

Der Baum ist eine Gleichgewichtsstellung und hat vielfältige wohltuende Eigenschaften, allerdings gibt es auch Situationen, in denen du den Baum lieber nicht üben solltest.

Kontraindikation:

  • Hüft-, Knie- oder Knöchelverletzungen bzw. Probleme
  • Störungen des Gleichgewichtssinnes

Wohltuende körperliche Wirkungen des Baumes können sein:

  • Aufrichtung der Wirbelsäule
  • Kräftigung der Beine
  • Öffnung in der jeweiligen Hüfte
  • Geistige Wirkungen:
  • Fördert Konzentration, Stabilität und Aufrichtigkeit
  • Wirkt ausgleichend
  • Erdung/Verwurzelung

Viel Spaß beim Verankern und Verwurzeln!

Namasté, deine Sabine!

Ein Atemzug zurück zu dir.

Ob im Einzelsetting oder im Kurs – nimm dir Raum für dich. Spüre wieder, was es bedeutet, lieb zu dir zu sein und im Jetzt bei dir zu landen. Ich freu mich auf dich.